Im Rahmen des diesjährigen Ehrenabends, am Mittwoch, den 29. März 2023, wurden neben der Auszeichnung zahlreicher sportlicher Höchstleistungen auch die Ehrenbriefe der Stadt Rodgau verliehen. Diesmal war auch ein Mitglied des AKHNR unter den zu Ehrenden.
Werner Stolzenburg hat für seine Verdienste und sein langjähriges, vielfältiges Engagement, unter anderem in verschiedenen Vereinen den Ehrenbrief der Stadt Rodgau erhalten.
In der kurzen Laudatio, vorgetragen von Bürgermeister Max Breitenmach, wurden ein paar Punkte angeschnitten die zeigen wie sehr Werner diese Auszeichnung verdient. Aufgrund des zeitlichen Rahmens konnten lange nicht alle Tätigkeiten umfassend vorgestellt werden.
Da Werner gerade auch beim AKHNR und in Rollwald und Nieder-Roden großes für das Gemeinwohl geleistet hat und noch immer leistet, möchten wir an dieser Stelle die offizielle Laudatio ergänzen und einen Beitrag mit lokalem Bezug liefern.
Rollwald-Dokumentation
Die von ihm gegründete und verwaltete „Rollwald-Dokumentation“ darf man sicherlich als das „Gedächtnis Rollwalds“ bezeichnen. Mit einer umfangreichen Zahl an Dokumenten, Literatur, Fotografien und Filmaufnahmen ist er die erste Anlaufstelle für Einwohner, Vereine, Medien und Wissenschaftler die Hintergrund-Informationen zur Geschichte des Nieder-Röder Ortsteils benötigen.
Er ist damit auch ein wertvolles Mitglied des AKHNR, dem er seinen Fundus bei zahlreichen Gelegenheiten zur Verfügung gestellt hat um Ausstellungen zu bestücken, Forschungsarbeiten zu unterstützen und Veröffentlichungen zu ermöglichen.
Außerdem hat Werner interessante Belege über Nieder-Roden, die er entdeckt hat oder die ihm zugetragen wurden, dem AKHNR für dessen Archiv übergeben.
Schriften und Buchprojekte
Werner hat nicht nur dabei unterstützt sondern auch selbst Bücher geschrieben bzw. herausgegeben – alleine und gemeinsam mit anderen.
Hier eine (hoffentlich vollständige) Aufstellung der Schriften und Buchprojekte:
Jahr | Titel |
1977 | Dudenhofer Kirchenbaumeister und Kirchengeschichte des 18. Jahrhunderts (Schriftenreihe des heimatkundlichen Kreises Dudenhofen, Nr. 1) |
1978 | Dudenhofer Urkunden – Dokumente aus 700 Jahre Ortsgeschichte (Schriftenreihe des heimatkundlichen Kreises Dudenhofen, Nr. 2) |
1979 | Zum Bau der Bahnlinie Offenbach – Reinheim 1870 – 1896 (Schriftenreihe des heimatkundlichen Kreises Dudenhofen, Nr. 3) |
1985 | Die Bahn und ihre Geschichte (Schriftenreihe Landkreis Darmstadt-Dieburg, Band 2) |
1992 | Vom Wald zur Siedlung |
1996 | 100 Jahre Rodgaubahn |
2004 | Das Lager Rollwald |
2013 | 75 Jahre Rollwald |
2022 | 125 Jahre Rodgaubahn |
Ausstellungen
Wie erwähnt hat Werner den Ausstellungsbetrieb im Heimatmuseum Nieder-Roden tatkräftig unterstützt. Damit ist nicht nur die Zur-Verfügung-Stellung von Exponaten und Informationen gemeint, sondern auch das Anpacken beim Vorbereiten des Ausstellungsraumes, dem Rahmen von Bildern, dem Kehren und Staubsaugen, sowie der Öffentlichkeitsarbeit – vor allem in Rollwald.
Die folgenden Ausstellungen hat Werner komplett selbstständig organisiert:
Jahr | Thema |
2013 | 75 Jahre Rollwald |
2020-2022 | „Zweimal hingeschaut“ – Bilder aus Rollwald – von vorgestern, gestern und heute |
Weitere Vereinstätigkeiten
Auch bei anderen Vereinen hat sich Werner stark eingebracht und dem Gemeinwohl große Dienste erwiesen.
1. Judo Club Nieder-Roden/Rodgau e. V.
Wie auch in auf der Verleihungsurkunde und in der Laudatio erwähnt ist, hat sich Werner über lange Jahre im 1. Judo Club Nieder-Roden/Rodgau e. V. engagiert. Dort ist er fast 50 Jahre Mitglied und hat einen großen Teil davon im Vorstand mitgearbeitet.
Darüber berichtet der Verein auch auf seiner Website: https://rodgaujudo.de/einen-schwarzen-guertel-muss-man-sich-verdienen/
Förderverein für die historische Aufarbeitung der Geschichte des Lagers Rollwald e.V.
Der Verein ging aus der „Arbeitsgemeinschaft Rollwald“ hervor, welche bereits seit 1993 die jährlichen Gedenkfeiern am ehemaligen Lagerfriedhof organisierte. Im Jahr 2000 wurde schließlich der Verein gegründet in dem Werner Stolzenburg im Beirat des Vorstandes mitarbeitete. Das durch den Verein in Auftrag gegebene Buch „Das Lager Rollwald“ von Dr. Heidi Fogel trägt viele Abbildungen und Informationen in sich, die Werner mit seiner Arbeit verfügbar gemacht hat. Die Auflösung des Vereins erfolgte zum 31.12.2005, nachdem der Vereinszweck erfolgreich erfüllt war.
Weitere Informationen finden Sie hier: https://www.lager-rollwald.de/index1.htm
Auch nach der Auflösung lebt das Engagement für das Lager weiter, und damit auch Werners Anteil, in der Rollwald AG des Vereins munaVeRo.
Verein für multinationale Verständigung Rodgau e. V. (munaVeRo)
In der Rollwald AG von munaVeRo arbeitet Werner tatkräftig daran mit, die Gedenkstätte Lagerfriedhof in Rollwald zu erhalten und weiterzuentwickeln. So wurden beispielsweise auf Initiative der AG ein Ginkgo-Baum auf dem Gelände gepflanzt und erst vor kurzem mehrere Steinmasken eines Kunstprojektes dort installiert.
Dieses Beispiel eigenet sich hervorragend für die Illustration der positiven Wirkung auf das Ortsbild, die Werners Engagement unter anderem mit sich bringt. Davon haben schließlich alle Mitbürger etwas, die sich im öffentlichen Raum bewegen.
Weitere Informationen finden Sie hier: https://www.munavero.de/
Heimat, Geschichte und Kultur in Dudenhofen e. V.
Neben seiner Mitgliedschaft beim AKHNR ist Werner Mitglied eines weiteren Rodgauer Heimat- und Geschichtsvereins: dem Verein Heimat, Geschichte und Kultur in Dudenhofen e. V. Hier ist er nicht nur Mitglied sondern auch langjähriges Vorstandsmitglied und leistet hier hervorragende Pressearbeit.
Weitere Informationen finden Sie hier: https://www.in-dudenhofen.de/
Eine verdiente Ehrung
Vor allem wenn man das vielfältige Engagement betrachtet, das aus dieser bestimmt unvollständigen Aufstellung ersichtlich ist, sind wir besonders dankbar, dass Werner auch bei uns in Nieder-Roden aktiv ist. Er zeichnet sich durch Offenheit, Tatkraft und Feinfühligkeit aus. Er zeigt Initiative, starke Teamfähigkeit und Motivationskraft. So ist es kein Wunder, dass es eine Freude ist mit ihm zu Arbeiten und er schon lange eine enorme Bereicherung für unsere Gemeinschaft ist.
Seiner starken Disziplin ist es zu verdanken, dass er auch langwierige Projekte durchhält und zum Abschluss bringt – das ist besonders bei der Erarbeitung von Veröffentlichungen und Ausstellungen von Nöten.
Wir danken ihm für die viele Lebenszeit, die er aufgewandt hat um unsere Gesellschaft und unsere Ortsgemeinschaft zu bereichern – und die er auch wesentlich eigensinniger und sinnloser hätte verbringen können.
Allein geht es nicht
Zu guter Letzt möchten wir seiner Frau Hannelore danken. Sie dürfte es sein, die Vieles gar erst möglich gemacht hat. Viel Zeit in ehrenamtliches Engagement zu stecken erfordert Akzeptanz, Rücksichtnahme und Toleranz – besonders von Seiten des Partners. Es ist trotzdem nicht immer leicht, anstrengend und mitunter frustrierend. Unser Dank gilt daher besonders auch Hannelore. Dafür, dass sie mit ihrer Geduld auch dazu beigetragen hat Werner zu ermöglichen unser aller Leben zu bereichern.
Und auch ein gemeinsames Projekt der beiden möchten wir hier beispielhaft erwähnen. Es reicht über unserer bescheidenen Ortsgrenzen weit hinaus. Die beiden unterstützen eine Schule in Nepal und sammeln immer wieder Spenden für die Region, besonders auch wenn diese wie so häufig von schweren Erdbeben erschüttert wird.
Wir hoffen mit diesem Beitrag einen kleinen Eindruck vom starken Engagement der beiden geben zu können und die offizielle Laudatio dadurch sinnvoll ergänzt zu haben.
Aus unserer Sicht dürfen Werner und Hannelore sich gleichermaßen durch die Verleihung des Ehrenbriefs der Stadt Rodgau zu Recht geehrt fühlen.
Wir möchten uns dem offiziellen Dank anschließen: Ihr habt es wirklich verdient!
Die offizielle Laudatio
Eine Zusammenfassung der offiziellen Laudatio kann dem Artikel der Offenbach-Post entnommen werden:
Update vom 15.05.2023:
Es wurden weitere Schriften/Bücher der Liste hinzugefügt, die Werner verfasst bzw. an ihnen mitgearbeitet hat.
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