In das neue Jahr startete der Arbeitskreis für Heimatkunde Nieder-Roden e. V. (AKHNR) sportlich aktiv und der Kälte trotzend.
Mit pünktlichen S-Bahn und Bus ging es über Ober-Roden nach Urberach in die Bahnhofstraße. Von war es nur ein Katzensprung bis zum Töpfermuseum am ehemaligen Feuerwehrhaus.
Die 1. Vorsitzende des Rödermärker Heimat- und Geschichtsvereins e. V. (HGV), Patricia Lips, hatte sich bereit erklärt die 26-köpfige Abordnung aus Nieder-Roden durch die Räumlichkeiten zu führen.
Mit Charme, Humor, großem Detailwissen und mitreißender Dynamik gab sie einen Einblick in die Vergangenheit.
Der Schwerpunkt lag dabei auf der Geschichte der Töpferei in Urberach, Ober-Roden und Umgebung, als maßgeblichem Standbein des örtlichen Gewerbes bis nach dem Zweiten Weltkrieg.
Das Töpfermuseum mit seinem kleinen Ausstellungsraum, im alten Faselstall des Hauses, und dem beeindruckenden Saal im Dachgeschoss, welcher dem Standesamt auch als Trauzimmer dient, ist auf jeden Fall eine Empfehlung wert. Nicht nur jeder Rödermärker, sondern auch Interessierte aus den Nachbarkommunen sollte das Kleinod einmal besucht haben. Besonders Anfragen für individuelle Führungen von Gruppen und Schulklassen werden gerne angenommen.
Im zweiten Teil des Tages ging es mit dem 2. Vorsitzenden Horst-Peter Knapp auf eine professionelle Tour durch den Orwischer Altort.
Knapp, als Mitglied einer Alteingessenen Urberacher Familie, konnte zu jedem Haus mit beeindruckender Kenntnis aufwarten
und ließ so die Entstehung und Entwicklung des Ortes lebendig werden. Sei es die Robustheit der Urberacher Bevölkerung in aufgezwungenen Auseinandersetzungen oder das dramatische Schicksal der jüdischen Gemeinde im Laufe der Zeit, die Teilnehmer lauschten gebannt und ließen sich in die Geschichte zurückversetzen.
Spannend waren auch die Schilderungen zur baulichen Entwicklung des Ortes. Der drastische Einschnitt mit dem Bau der großherzoglichen Chausee um 1845,
mitten durch die alte Bebauung, prägen den Ort bis heute.
Die Führung vorbei am Dalles, an der Kirche St. Gallus, endete mit Blick auf die Kelterscheune. Wahrscheinlich die alte Zehntscheune des Ortes.
Von hier waren es nur noch ein paar Meter zum verdienten Abschluss des Tages, der Einkehr ins Apfelwein-Lokal „Ebbelsche“.
Zum Dank für die großartige Betreuung durch die Gastgeber und zur Förderung des interkulturellen Austausches gab es für die beiden Führer jeweils ein Buchpaket aus der Nieder-Röder Heimatbibliothek.
Der AKHNR bedankt sich ganz herzlich beim HGV Rödermark für einen tollen Jahresauftakt 2020!
Ein großes Dankeschön auch an Ilse Eberhardt und Günther Keller für die Auswahl und Organisation des Ausflugs!
Der nächste Vereinstermin steht auch schon fest:
am 5. Februar 2020, 19:30 Uhr, trifft sich der AKHNR zur Mitgliederversammlung im Gasthaus „Zum Engel“.
Hierzu sind auch die schüchternen Mitglieder eingeladen – es stehen keine Vorstandswahlen an.